BAföG Online beantragen
Seit dem 1. August 2016 kann der BAföG-Antrag auch online gestellt werden. Damit stehen Schülern und Studierenden nun mehr drei Wege der Antragsstellung zur Verfügung: Erstens können sie ihre Anträge beim zuständigen Amt in Papierform erhalten und diese anschließend ausfüllen und unterschreiben. Zweitens, und auch diese Möglichkeit besteht schon lange, können sie die Formblätter als PDF-Dateien herunterladen und am Computer ausfüllen. Anschließend wird der Antrag ausgedruckt, unterschrieben und mit der Post versandt. Seit 2016 besteht nun auch die dritte Option, das BAföG online zu beantragen. Die elektronische Antragstellung funktioniert dabei entweder über eID oder via De-Mail. Beide technische Verfahren gestatten durch ausgefeilte Verschlüsselungsmechanismen eine sichere Datenübertragung im Internet. Somit kann man die BAföG-Formulare online ausfüllen und direkt wieder absenden, sodass keine Papierbögen mehr ausgedruckt werden müssen.
Worin bestehen die Vorteile der elektronischen Antragstellung?
Der größte Vorteil der Antragstellung auf vollelektronischem Wege ist die Vermeidung menschlicher Fehler beim Ausfüllen der Formblätter. In der Computermaske werden alle Eingaben auf Richtigkeit überprüft, sodass auf Schreibfehler oder versehentlich leer gelassene Felder sofort aufmerksam gemacht wird. Zwar finden diese Korrekturen nur oberflächlich statt, weil die Daten selbstverständlich nicht qualitativ überprüft werden können. Dies ist jedoch genau die Ebene, auf der die meisten Irrtümer geschehen und die Bewilligung des Antrages dann unnötig in die Länge ziehen.
Ein weiterer riesiger Vorteil, welcher durch eine Antragstellung im Internet gewonnen werden kann, ist die enorme Zeitersparnis. Dies gilt nicht nur für Studierende! Vielmehr bestehen die Möglichkeiten, Schüler-BAföG online und auch Meister-BAföG online zu stellen. Die modernen Verwaltungsstrukturen erleichtern es, die Formblätter zügig und fristgerecht einzureichen. Das hohe Sicherheitsniveau der herkömmlichen Methoden bleibt dabei durch neue technologische Lösungen gewahrt, denen bedenkenlos vertraut werden kann. Darüber hinaus sind die online-Anträge auch umweltfreundlicher und kostengünstiger. Weder werden Papier und Druckertinte benötigt, noch muss man zum BAföG-Amt oder zur Post fahren. Briefmarken und Kuverts müssen ebenfalls nicht länger gekauft werden!
Welche Dinge müssen besonders beachtet werden?
Trotz der vielfältigen Vorteile der vollelektronischen Antragstellung müssen drei Dinge mit besonderer Aufmerksamkeit bedacht werden: Erstens betreibt jedes Bundesland sein eigenes Tool. Zwar gibt es prinzipiell nur zwei verschiedene Grundsysteme. Diese werden jedoch in unterschiedlichen Versionen und Ausführungen verwendet. Ein zentrales System wäre hier deutlich einfacher, weil man sich im gegenwärtigen Zustand bei jedem Ortswechsel neu in den Prozess der Antragsstellung einarbeiten muss. Zweitens bleibt zu beachten, dass das neue Verfahren trotz seiner Effizienz noch nicht zu 100 Prozent fehlerfrei funktioniert. Die Daten werden nämlich nicht direkt an die Ämter übermittelt, sondern erst in das PDF-Format umgewandelt. Dabei kann es manchmal zu kleineren Komplikationen kommen. Jedoch liegt die Fehlerquote hier deutlich unter derer des manuellen Bearbeitens. Drittens sind die Eingabemasken bei keinem Bundesland wirklich übersichtlich, sodass man sich zuerst einmal mit dem Aufbau des Systems auseinandersetzen muss. Der Aufwand ist hier in etwa mit dem Einarbeiten in die verschieden Formblätter und anderen bürokratischen Erfordernisse der Antragstellung vergleichbar.
Technische Voraussetzungen für einen online-Antrag
Um die Daten sicher und gefahrenlos zu übermitteln, muss entweder die neue eID-Funktion des Personalausweises aktiviert sein oder ein De-Mail-Konto aktiviert werden. Das eingesetzte Verfahren wird dabei vom zuständigen Bundesland festgelegt. Diesbezügliche Informationen sind über die jeweiligen Webseiten der Ämter und Bundesländer verfügbar.
Sollte das Verfahren der eID-Funktion zum Einsatz kommen, dann wird ein neuer Personalausweis mit aktivierter Online-Funktion benötigt. Außerdem müssen der persönliche, sechsstellige Pin-Code sowie ein geeignetes Kartenlesegerät vorliegen. Letzteres kann im Elektronikhandel oder bei Amazon erworben werden. Schließlich muss mittels einer speziellen Software die Verbindung zwischen dem Personalausweis und dem eigenen Computer oder Laptop hergestellt werden. Dazu kann die kostenlose „AusweisApp“ von der Webseite der Bundes (www.ausweisapp.bund.de) heruntergeladen werden.
Für das De-Mail-Verfahren muss zunächst ein De-Mail-Konto eröffnet und eine De-Mail-Adresse erstellt werden. Dies kann bei einem beliebigen De-Mail-Anbieter geschehen. Nach der Anmeldung findet die Identitätsprüfung statt. Ist diese erfolgreich abgeschlossen und der Registrierungsprozess damit beendet, wird das Konto eröffnet und die Zugangsdaten werden versandt.