Studiengang Erziehungswissenschaften

Der Studiengang der Erziehungswissenschaften beziehungsweise der Pädagogik ist, grade bei den weiblichen Abiturientinnen, eine beliebte Wahl. Dabei kann das Studium der Pädagogik in Teilbereichen im Lehramtsstudium, als 2-Kern-Fach oder auch als Vollzeitstudium gewählt werden. Durch die vielseitigen Berufsmöglichkeiten entscheiden sich viele zukünftige Studierende für ein Studium der Erziehungswissenschaften
Perspektve und Entwicklung
Lange Zeit war das Studium der Pädagogik unterrepräsentiert im Hinblick auf männliche Studierenden. Jedoch wandelt sich das Bild des Studierenden der Erziehungswissenschaften grade durch die neu gewonnen Erkenntnisse in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Erziehung sowie Bildung und durch die ansprechenden Berufsmöglichkeiten.
Grade durch die neuen Erkenntnisse der letzten Jahre, die verdeutlicht haben, das männliche Bezugspersonen in der Frühkindlichen Entwicklung für Jungen sehr wichtig sind und generell mehr männliche Vorbilder in sozialen Bereichen gesucht werden, wurde mit gezielter Werbung in dieser Richtung begonnen, die durch steigende Einschreibungen honoriert wird.
Aber auch die Flüchtlingspolitik und damit die Fokussierung auf den Wert von Bildung, grade im Frühkindlichen Bereich, aber auch im Hinblick auf Traumatabewältigung und Suchterkrankungen haben dazu geführt, dass Erziehungswissenschaftler gesucht werden und das in unterschiedlichsten Bereichen. Somit sieht die Zukunft für Absolventen der Erziehungswissenschaften wirklich positiv aus, auch wenn gesagt werden muss, dass die hochdotierten Stellen den sehr guten Absolventen vorbehalten sind.
Zahlen und Fakten
- Studierende in Deutschland: Ca. 200.000
- Anzahl an Hochschulen: Ca. 160
- Anzahl an Studiengängen: Ca. 300
- Gehalt nach Bachelorstudium: Ca. 35.000€ – 50.000€
- Gehalt nach Masterstudium: 43.000€ – 55.000€
- Spannweite Numerus Claus ca.: 1,3 – NC-frei
Ähnliche Studiengänge und besondere Formen
- Soziale Arbeit / Sozialpädagogik
- Erwachsenenbildung
- Psychologie
- Schulische Bildungs- und Erziehungsprozesse
- Erziehung und Bildung
- Heilerziehungswissenschaften
- Berufspädagogik
- Bildungsforschung
- Didaktik
- Fachdidaktik
- Fremdsprachenunterricht
- Heilpädagogik
- Lehramt
- Sonderpädagogik
- Sozialwissenschaften
Hochschulen und NC-Werte für Erziehungswissenschaften
Studiengang | Numerus Clausus | Daten von | Universität |
---|---|---|---|
Berufspädagogik (Bachelor) | NC-frei | WS 2015/16 | Universität Kassel |
Berufspädagogik (Bachelor) | NC-frei | WS 2015/16 | Universität Rostock |
Berufspädagogik / Technikpädagogik (Bachelor) | 2.8 | WS 2014/15 | Universität Stuttgart |
Erziehungswissenschaften (Bachelor) | 2.3 | WS 2015/16 | Humboldt-Universität zu Berlin |
Erziehungswissenschaften (Bachelor) | NC-frei | WS 2015/16 | Technische Universität Dortmund |
Ingenieurpädagogik (Bachelor) | NC-frei | WS 2015/16 | Karlsruher Institut für Technologie |
Kindheitspädagogik (Bachelor) | 2.4 | WS 2015/16 | Hochschule Niederrhein |
Kulturpädagogik (Bachelor) | 2.5 | WS 2015/16 | Hochschule Niederrhein |
Kunstpädagogik (Bachelor) | NC-frei | WS 2015/16 | Ludwig-Maximilians-Universität München |
Kunstpädagogik (Bachelor) | NC-frei | WS 2015/16 | Universität Augsburg |
Kunstpädagogik (Bachelor) | NC-frei | WS 2015/16 | Universität Leipzig |
Lehramt an Sonderschulen / Gehörlosenpädagogik (Lehramt) | 2.3 | WS 2015/16 | Ludwig-Maximilians-Universität München |
Lehramt an Sonderschulen/ Geistigbehindertenpädagogik (Lehramt) | 1.7 | WS 2015/16 | Ludwig-Maximilians-Universität München |
Medienpädagogik (Lehramt) | NC-frei | WS 2015/16 | Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg |
Musikpädagogik (Bachelor) | NC-frei | WS 2015/16 | Bergische Universität Wuppertal |
Pädagogik (Bachelor) | 2.1 | WS 2015/16 | Carl von Ossietzky Universität Oldenburg |
Pädagogik (Bachelor) | 2.7 | WS 2015/16 | Christian-Albrechts-Universität zu Kiel |
Pädagogik (Bachelor) | 1.3 | WS 2015/16 | Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg |
Pädagogik (Bachelor) | alle Bewerber zugelassen | WS 2015/16 | Julius-Maximilians-Universität Würzburg |
Pädagogik (Bachelor) | 2.8 | WS 2015/16 | Karlsruher Institut für Technologie |
Pädagogik (Bachelor) | 2.3 | WS 2015/16 | Technische Universität Darmstadt |
Pädagogik (Bachelor) | 2.8 | WS 2015/16 | Universität Koblenz-Landau |
Pädagogik / Bildungswissenschaft (Bachelor) | NC-frei | WS 2015/16 | Ludwig-Maximilians-Universität München |
Pädagogik auf Lehramt (Bachelor) | alle Bewerber zugelassen | WS 2015/16 | Universität zu Köln |
Pädagogik der Kindheit und Familienbildung (Bachelor) | 2.3 | SS 2015 | Technische Hochschule Köln |
Pädagogik Nebenfach (Bachelor) | 2 | WS 2015/16 | Ludwig-Maximilians-Universität München |
Rehabilitationspädagogik (Bachelor) | NC-frei | WS 2015/16 | Humboldt-Universität zu Berlin |
Rehabilitationspädagogik (Bachelor) | 3.2 | WS 2015/16 | Technische Universität Dortmund |
Sonderpädagogik (Bachelor) | 1.9 | WS 2015/16 | Carl von Ossietzky Universität Oldenburg |
Sonderpädagogik (Bachelor) | 1.9 | WS 2015/16 | Humboldt-Universität zu Berlin |
Sonderpädagogik (Bachelor) | 1.9 | WS 2015/16 | Julius-Maximilians-Universität Würzburg |
Sport / Bewegungspädagogik (Bachelor) | 2.7 | WS 2015/16 | Technische Universität Braunschweig |
Theaterpädagogik (Bachelor) | NC-frei | WS 2015/16 | Hochschule Osnabrück |
Wirtschaftspädagogik (Bachelor) | 4 | WS 2015/16 | Georg-August-Universität Göttingen |
Wirtschaftspädagogik (Bachelor) | 2.7 | WS 2015/16 | Goethe Universität Frankfurt am Main |
Wirtschaftspädagogik (Bachelor) | WS 2015/16 | Humboldt-Universität zu Berlin | |
Wirtschaftspädagogik (Bachelor) | alle Bewerber zugelassen | SS 2016 | Johannes-Gutenberg-Universität Mainz |
Wirtschaftspädagogik (Bachelor) | 2.3 | WS 2015/16 | Ludwig-Maximilians-Universität München |
Wirtschaftspädagogik (Bachelor) | 2.4 | WS 2015/16 | Technische Universität Dresden |
Wirtschaftspädagogik (Bachelor) | 2.2 | WS 2015/16 | Universität des Saarlandes |
Wirtschaftspädagogik (Bachelor) | alle Bewerber zugelassen | WS 2015/16 | Universität Duisburg |
Wirtschaftspädagogik (Bachelor) | NC-frei | WS 2015/16 | Universität Kassel |
Wirtschaftspädagogik (Bachelor) | 2.5 | WS 2015/16 | Universität Leipzig |
Wirtschaftspädagogik (Bachelor) | 2.7 | WS 2015/16 | Universität Rostock |
Studieninhalte & Teilbereiche der Erziehungswissenschaften
Grundlagen
Das Bachelor- beziehungsweise Grundstudium der Pädagogik ist auf 6 bis 8 Semestern ausgelegt und soll dazu dienen, den Studierenden Grundkenntnisse im Bereich der Erziehung, der Didaktik und der Bildung zu vermitteln. Durch diese Grundkenntnisse soll die Basis für die konzeptionelle Arbeit mit Kindern und Jugendlichen geschaffen, die auf die unterschiedlichsten Situationen angepasst werden kann. Dadurch sollen die Studierenden vorbereitet werden, um in unterschiedlichen Kontexten sowie Arbeitsfeldern Menschen zu unterstützen und dadurch Konfliktsituationen zu lösen beziehungsweise zu entschärfen. Die fachlichen Kompetenzen lassen sich in die drei Kernbereiche Erziehung, Bildung und Didaktik unterscheiden. Die Fächer, die an allen Hochschulen belegt werden müssen, sind Bildung, Wissen und Information, Entwicklung, die Didaktik und Methodik, die Erziehung, Schule und Unterricht, Fürsorge sowie Diagnostik und Beratung, Sozialisation und Lernen sowie Lehren. Zu diesen Kursen kommen Wahlpflichtmodule, die dazu dienen sollen, weitere Einblicke in verschiedenen Kontexten und anwendungsbezogenen Beispiele zu erhalten. Zudem müssen Veranstaltungen besucht werden, die die Studierenden auf das wissenschaftliche Arbeiten vorbereiten und dadurch in direkter Verbindung zur Abschlussarbeit steht.
Im Bachelorstudium sind mehrere Praxisphasen vorgesehen, die die Studierenden in die Arbeitswelt eines Erziehungswissenschaftlers einführen sollen und dadurch ermöglichen, dass das, teilweise, abstrakte Wissen in die Realität zu übertragen. Dafür müssen unterschiedliche potenzielle Wirkungsstätten aufgesucht. Um das Grundstudium abzuschließen, muss die Bachelorarbeit verfasst werden, für die ein Bearbeitungszeitraum von 3 Monaten vorgesehen ist.
Hauptstudium
Generell ist es nicht notwendig, dass nach dem Grundstudium noch der Master absolviert wird. Denn der Bachelor stellt einen akademischen Abschluss dar, mit dem auch Arbeitsplätze gefunden werden können. Jedoch sind die begehrten Stellen so konzeptiert, dass der Master eine Voraussetzung darstellt.
Das Hauptstudium dient dazu, die bereits erlernten Themen zu vertiefen und sich auf eine bestimmte Fachrichtung festzulegen beziehungsweise zu Spezialisieren. In dieser Hinsicht gibt es mehrere Optionen, die sich auf den zukünftigen Arbeitsplatz beziehen. Aber nicht jede mögliche Spezialisierung kann an jeder Hochschule studiert werden. Zudem werden in diesem Teil des Studiums auch die Methodik, die auf den Schwerpunkt ausgerichtet ist, vertieft. Dadurch soll sichergestellt werden, dass die Beratungskompetenz der Studierenden ausreichend ausgebildet sind, um den Anforderungen am Arbeitsplatz gewachsen zu sein. Zudem ist auch in im Master mindestens eine Praxisphase vorgesehen, die in einer Einrichtung absolviert werden sollte, die der Spezialisierung entspricht.
Fachbereiche
- Bildung und Erziehung
- Erziehung und Kultur
- Sprache und Kommunikation
- Bewegung und Kreativität
- Emotion und Soziabilität
- Kommunikation, Organisation und Management
- Lernforschung und Medien
- Entwicklung und Erziehung
- Pädagogisches Handeln
- Historische und vergleichende Bildungsforschung
- Erwachsenenbildung und Weiterbildung
Anforderungen
Abiturienten, die sich für ein Studium der Erziehungswissenschaften entscheiden möchten, sollten eine hohe soziale Orientierung besitzen. Denn die soziale Verantwortung, die im späteren Berufsleben und auch in den Praxisphasen getragen werden muss, sollte nicht unterschätzt werden. Aufgrund dessen sollte auch eine innere Stabilität sowie emotionale Ausgeglichenheit geben sein, damit die Praxisphasen und problemorientierten Kurse bewältigt werden können. Aber auch die künstlerische Ader kann von Vorteil sein, um Probleme kreativ zu lösen und mit den Klienten in Kontakt zu treten.
Da das Studium auch sehr theoretisch ist und Lehrmaterialien, teilweise, in Englisch verfasst sind, sollte diese Sprache kein Problem darstellen. Je nach anvisiertem Berufsbild, sollte auch die Möglichkeit wahrgenommen werden, eine weitere Sprache neben dem Studium zu erlernen. Die Hochschulen bieten dahingehend ein breites Spektrum kostenfrei an.
Aufnahmevoraussetzungen
Es gibt nur noch wenige Universitäten, die einen NC voraussetzen, um das Studium der Erziehungswissenschaften aufnehmen zu können. Lediglich sehr begehrte Hochschulen beziehungsweise Universitäten an besonders beliebten Standorten nutzen dieses Mittel, um die Anzahl der Studierenden zu begrenzen. Viele Hochschulen nutzen anstelle des NCs Eignungstests oder setzen ein Eignungspraktikum voraus, um die richtigen Anwärter zu sondieren. Dadurch ist es für jeden möglich, das Studium der Erziehungswissenschaften aufzunehmen, wenn auch nicht an jeder Hochschule.
Berufsaussichten & Perspektive
Generell ist es möglich bereits mit dem Bachelor eine Stelle im Bereich der Erziehungswissenschaften zu finden. Jedoch sind dann die Karriereaussichten sowie das Gehalt und die Auswahl an Branchen eher beschränkt. Die besonders beliebten Stellen in der Forschung sowie der Lehre sind nur den besten Studierenden vorbehalten. Potenzielle Arbeitgeber sind die Kinder- und Jungendhilfen sowie die Familienberatung, das Arbeitsamt und die Ausländerbehörde beziehungsweise generell das Amt für Integration, der Bildungssektor und wissenschaftliche Magazine. Aber auch Unternehmen beschäftigen Pädagogen, um Konfliktsituationen im Unternehmen zu lösen und Anlaufpunkte für die Mitarbeiter anzubieten. Hinsichtlich der Karrierechancen und auch des Gehaltes kommt es oftmals auf die Branche an, in der gearbeitet wird. Momentan ist ein sehr sicheres und gut bezahltes Berufsfeld das der Erwachsenenbildung und das der Beratungshilfen, da durch die momentane Einwanderungssituation in Deutschland, dort auch noch in den kommenden Jahren erhöhter Bedarf besteht.
Vor- und Nachteile des Studiums der Erziehungswissenschaften
Vorteile
- Lebensnahes Studium mit hohem Praxisanteil
- Möglichkeit der Spezialisierung
- Fast jede Hochschule bietet den Studiengang an
- Unterschiedlichste Berufsfelder können anvisiert werden
- Bedarf an Erziehungswissenschaftlern vorhanden
- Wenige formale Hürden zur Aufnahme des Studiums
Nachteile
- Hohe Konkurrenz an Bewerbern
- Richtige Spezialisierung notwendig, für ein ansprechendes Gehalt
- Keine klaren Gehaltsaussichten
- Hoher emotionaler und physischer Druck im Beruf / Praxisphasen des Studiums
- Beliebte Stellen nur für ausgezeichnete Studierende