Studiengang Maschinenbau
Das Maschinenbaustudium wird immer beliebter, was auf die Bedeutung aber auch das Prestige dieser Branche zurückzuführen ist. Denn unsere Welt ist ohne Maschinen und die damit verbundenen Innovationen nicht mehr vorstellbar. Durch das Maschinenbaustudium werden den Absolventen verschiedene Anwendungsgebiete sowie Branchen eröffnet und gute Berufsperspektiven geboten.
Perspektive & Entwicklung
Dadurch, dass Deutschland eine Investitionsgüterindustrie besitzt und durch den Export von Maschinen das Ansehen in der Welt erlangt hat, ist der Beruf des Maschinenbauingenieurs sehr geschätzt. Dabei ist zusagen, dass der Arbeitsmarkt beziehungsweise das mögliche Berufsfeld stark von mittelständischen Unternehmen geprägt ist.
Sicherlich gibt es auch einige größere Unternehmen, grade im Bereich der Automobil- und Automobilzuliefererindustrie, aber diese Stellen sind sehr umkämpft, wodurch sich in diesem Bereich eine deutliche Konkurrenz abzeichnet. Dennoch lässt sich generell sagen, dass die Maschinebaubranche der größte Arbeitgeber in Deutschland ist, wodurch die Perspektive im Inland aber auch im Ausland positiv zu sehen sind.
Dabei gibt es auch immer mehr Unternehmen, die Abiturienten die Möglichkeit eines dualen Studiums anbieten, wodurch das Studium leichter finanziert werden und Praxiserfahrung gesammelt werden kann. Viele Unternehmen suchen gut ausgebildete Maschinenbauingenieure und dennoch lassen sich die Perspektiven durch die Spezialisierung durch Wahlmodule sowie entsprechende Praktika noch verbessern.
Zahlen und Fakten
- Studierende in Deutschland: Ca. 200.000
- Anzahl an Hochschulen: Ca. 160
- Anzahl an Studiengängen: Ca. 300
- Gehalt nach Bachelorstudium: Ca. 35.000€ – 50.000€
- Gehalt nach Masterstudium: 43.000€ – 55.000€
- Spannweite Numerus Claus ca.: 1,3 – NC-frei
Ähnliche Studiengänge und besondere Formen
- Bauingenieurwesen
- Elektrotechnik
- Energie-, Sicherheits- und Gebäudetechnik
- Verfahrens-, Umwelt- und Feinwerktechnik
- Architektur
- Chemieingenieurswesen
- Wirtschaftsingenieurswesen
- Mechatronik
Hochschulen und NC-Werte für Maschinenbau
Studiengang | Numerus Clausus | Daten von | Universität |
---|---|---|---|
Allgemeiner Maschinenbau (Bachelor) | 3 | WS 2015/16 | Hochschule Darmstadt |
Allgemeiner Maschinenbau (Bachelor) | 3.3 | WS 2015/16 | Hochschule Osnabrück |
Allgemeiner Maschinenbau (Bachelor) | NC-frei | SS 2015 | Technische Hochschule Köln |
Maschinenbau (Bachelor) | 3.2 | WS 2015/16 | Bergische Universität Wuppertal |
Maschinenbau (Bachelor) | alle Bewerber zugelassen | WS 2015/16 | Hochschule Niederrhein |
Maschinenbau (Bachelor) | 2.8 | WS 2015/16 | Hochschule Osnabrück |
Maschinenbau (Bachelor) | 2.9 | WS 2015/16 | Karlsruher Institut für Technologie |
Maschinenbau (Bachelor) | NC-frei | WS 2015/16 | Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg |
Maschinenbau (Bachelor) | 3.6 | WS 2015/16 | RWTH Aachen |
Maschinenbau (Bachelor) | 2.7 | SS 2015 | Technische Hochschule Köln |
Maschinenbau (Bachelor) | 2 | WS 2015/16 | Technische Universität Berlin |
Maschinenbau (Bachelor) | alle Bewerber zugelassen | WS 2015/16 | Technische Universität Dortmund |
Maschinenbau (Bachelor) | NC-frei | WS 2015/16 | Technische Universität Dresden |
Maschinenbau (Bachelor) | alle Bewerber zugelassen | WS 2015/16 | Technische Universität Kaiserslautern |
Maschinenbau (Bachelor) | 1.4 | WS 2015/16 | Universität Duisburg |
Maschinenbau (Bachelor) | NC-frei | WS 2015/16 | Universität Kassel |
Maschinenbau (Bachelor) | NC-frei | WS 2015/16 | Universität Paderborn |
Maschinenbau (Bachelor) | NC-frei | WS 2015/16 | Universität Rostock |
Maschinenbau (Bachelor) | NC-frei | WS 2015/16 | Universität Siegen |
Maschinenbau (Bachelor) | 2.5 | WS 2014/15 | Universität Stuttgart |
Maschinenbau und Verfahrenstechnik (Diplom) | alle Bewerber zugelassen | WS 2015/16 | Technische Universität Kaiserslautern |
Studieninhalte & Teilbereiche des Maschinenbaus
Grundlagen
Das Bachelorstudium dauert 6 bis 7 Semester und in dieser Zeit werden die Grundlagen des Studiums erlernt. Das zu gehören die Naturwissenschaften und auch der technische Aspekt dieses Berufes. Der naturwissenschaftliche Bereich dieses Studiums umfasst grundlegende Kenntnisse im Bereich der Physik, der Chemie und der Mathematik beziehungsweise Numerik. Bei diesen Bereichen des Studiums kann der Studierende oftmals auf die Vorkenntnisse aus der Schule zurückgreifen, die in den spezifischen Modulen aufgefrischt und vertieft werden.
Der technische Bereich ist spezieller ausgelegt und die Gewichtung der einzelnen Aspekte wird durch die Auswahl der Module bestimmt. Dennoch müssen alle Studierenden des Studiengangs Maschinenbauingenieurswesen sich die technischen Grundlagen aneignen. Dazu gehören die Konstruktionslehre, die Festigkeitslehre, Werkstoffkunde, technische Mechanik, Thermodynamik, Elektrotechnik und Informatik. Da diese thematischen Bereiche sehr komplex sind, werden sie oftmals in der Kombination aus Vorlesungen, Seminaren sowie Laboren erlernt. Dadurch bekommen die Studierenden einen praktischeren Einblick in den Stoff. Jedoch werden auch Praktika vorausgesetzt, die in der Regel drei bis sechs Monate dauern. In den letzten zwei Semestern werden dann Kurse zur Spezialisierung begonnen.
Hauptstudium
Das Hauptstudium, dass auf 4 Semester ausgelegt ist, dient dann der eigentlichen Spezialisierung und vertieft das Vorwissen. In diesem Bereich des Studiums soll der Student auf gezielte Anwendungsaufgaben vorbereitet und somit direkt auf das spätere Berufsleben. Dabei können die Studenten, je nach Angebot der jeweiligen Hochschule, verschiedene Fachbereiche wählen. Dazu gehören der allgemeine Maschinenbau, die Produktions- und Fertigungstechnik, Kunststofftechnik, Fahrzeug- und Triebwerkstechnik, Luft- und Raumfahrttechnik, Leichtbau und Designe, Strömungsmechanik und Schifffahrt. Die Auswahl der Module zur Spezialisierung sollte sorgfältig getroffen werden, da diese Ausrichtung für zukünftigen Arbeitgeber entscheidend ist. Auch in dieser Phase des Studiums verlangen die meisten Hochschulen ein bis zwei längere Praktika, um das erlernte in die Praxis zu transferieren.
Fachbereiche
- Werkstoffkunde
- Verbrennungskraftmaschinen und Fahrzeugantriebe (VKM)
- Technische Thermodynamik (TTD)
- Systemzuverlässigkeit, Adaptronik und Maschinenakustik (SAM)
- Strukturmechanik (FSM)
- Strömungslehre und Aerodynamik (SLA)
- Strömungsdynamik (fdy)
- Simulation reaktiver Thermo-Fluid-Systeme (STFS)
- Reaktive Strömungen und Messtechnik (RSM)
- Produktionstechnik und Umformmaschinen (PtU)
- Produktionsmanagement, Technologie und Werkzeugmaschinen (PTW)
- Produktentwicklung und Maschinenelemente (pmd)
- Papierfabrikation und mechanische Verfahrenstechnik (PMV)
- Numerische Berechnungsverfahren im Maschinenbau
- Nano- und Mikrofluidik (NMF)
- Mechatronische Systeme im Maschinenbau (IMS)
- Konstruktiver Leichtbau und Bauchweisen (KluB)
- Gasturbinen, Luft- und Raumfahrtantriebe (GLR)
- Fluidsystemtechnik (FST)
- Flugsysteme und Regelungstechnik (FSR)
- Fahrzeugtechnik (FZD)
- Energie- und Kraftwerkstechnik (EKT)
- Energiesysteme und Energietechnik (EST)
- Datenverarbeitung in der Konstruktion (DiK)
- Arbeitswissenschaften (IAD)
- Institut für angewandte Dynamik (AD)
Anforderungen
Das Maschinenbaustudium ist ein sehr komplexes sowie zeitintensives Studium, dass eine hohe Motivation und Selbstdisziplin verlangt. Denn es müssen Kenntnisse im Bereich der Naturwissenschaft erworben beziehungsweise vertieft werden. Deshalb ist es sinnvoll, wenn Mathematik, Physik und Chemie auch in der Oberstufe belegt worden sind oder eine Ausbildung in diesem Bereich absolviert wurde. Denn es ist sehr anspruchsvoll, sich die notwendigen Grundlagen innerhalb des Studiums anzueignen. Auch der technische Aspekt des Studiums nimmt viel Zeit in Anspruch, da er häufig auch in Laboren vermittelt wird. In den Laboren werden Versuche durchgeführt, um das Wissen zu vermitteln, weswegen eine Teilnahme notwendig ist. Da die Regelstudienzeit knapp bemessen ist, ist es erforderlich, dass in diesem Studium viel Eigenverantwortung getragen wird, um den Stoff zu bewältigen.
Aufnahmevoraussetzungen
Um Maschinenbau studieren zu können, benötigt man das Abitur, die fachgebundene Hochschulreife, eine einschlägige Berufsausbildung inklusive 3 Jahren Arbeit im erlernten Beruf oder einen Meistertitel. Nicht alle Universitäten beschränken die Zulassung durch den NC aber viele verlangen ein Vorpraktikum.
Somit ist es auch möglich, mit einem durchschnittlichen Abitur Maschinebau zu studieren. Allerdings nutzen die renommierten Universitäten für diesen Studiengang sowohl NC als auch Test und Vorpraktikum, um die Anzahl der Studenten zu beschränken. Somit muss einem bewusst sein, dass man mit einem durchschnittlichen bis schlechten Abitur zwar Maschinenbau studieren kann, aber keine Wahlfreiheit bezüglich Standort und Hochschule hat.
Berufsaussichten & Perspektive
Als Maschinenbauingenieur kann man überall dort arbeiten, wo Maschinen sowie Geräte entwickelt oder auch optimiert werden. Somit ist die Energiebranche aber auch die Automobilindustrie ein großer Arbeitgeber. Jedoch sollte man auch die Hersteller von Alltagsgeräten oder medizinischen Geräten im Auge behalten. Somit ist das Tätigkeitsfeld enorm vielfältig und die Auswahl des Arbeitgebers ergibt sich auch aus der Spezialisierung im Studium.
Dadurch, dass der Abschluss einer deutschen Universität auch im Ausland gerne gesehen wird und generell die Geschäftssprache Englisch ist, ergibt sich auch die Möglichkeit beziehungsweise Notwendigkeit international zu arbeiten.
Vor- und Nachteile des Maschinenbau-Studiums
Vorteile
- Ein breitgefächertes Einsatzgebiet
- Möglichkeit international zu arbeiten
- Sichere Berufsperspektive
- Spezialisierung ist möglich/notwendig
- Berufserfahrung kann schon im Studium gesammelt werden
- Praktischer als auch theoretischer Anteil
Nachteile
- Sehr komplexes sowie zeitaufwendiges Studium
- Wenig Zeit zum Arbeiten, wenn Regelstudienzeit versiert wird
- Kenntnisse in Chemie, Physik und Mathematik Notwendig
- Gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift