Studiengang Medizin

Die Studienplätze für Medizin sind sehr beliebt und aufgrund dessen auch in den größten deutschen Universitäten vertreten. Obwohl das Studium sehr Lern- und somit Zeitintensiv ist, schätzen Studenten den guten Ausgleich zwischen Praxis und Theorie und auch die Karriereaussichten motivieren viele Abiturienten diesen Weg einzuschlagen. Denn Ärzte werden gesucht und die Möglichkeiten seinen Beruf auszuüben sind sehr vielfältig.
Perspektive & Entwicklung
Der Beruf des Arztes ist seit Jahrhunderten ein sehr renommierter Beruf, der neben einem ansprechenden Gehalt auch hohes gesellschaftliches Prestige verspricht. Aufgrund der Innovationen und Neuerungen, die immer in der Medizin gemacht beziehungsweise versiert sind, sind die Tätigkeitsfelder sehr umfassend.
Dadurch haben die Studierenden, die Möglichkeit den Beruf nach ihren Interessen, durch eine Spezialisierung im Studium, zu gestalten. Zudem werden Mediziner, besonders Allgemeinmediziner, die bereit sind in kleineren Gemeinden zu arbeiten, gesucht. Aber nicht nur die Möglichkeit in einem Klinikum oder in einer eigenen Praxis zu arbeiten, bietet sich den Absolventen an, sondern auch die Option für Vereine und Organisationen zu arbeiten ist eine wirkliche Option.
Aber auch der Aspekt in anderen Ländern arbeiten zu können, wird von vielen Studierenden geschätzt und durch den Erwerb von Sprachen favorisiert. Denn dadurch, dass das deutsche Medizinstudium sehr anerkannt ist, besteht die Möglichkeit weltweit, bei einem entsprechenden Abschluss, zu arbeiten.
Jedoch stellt, neben dem sehr anspruchsvollen Studium, die Zulassung für einen Studienplatz in Deutschland eine bedeutende Hürde dar. Denn die Studienplätze sind so begehrt, dass nur die besten Abiturienten eine Chance haben, einen Studienplatz direkt nach dem Abitur zu erlangen. Zwar kann durch den Medizinertest oder auch eine medizinische Ausbildung eine Verbesserung des NC beigetragen werden, dennoch sollte sich auf mehrere Wartesemester eingestellt werden, wenn kein herausragendes Abitur vorhanden ist.
Zahlen und Fakten
- Studierende in Deutschland: Ca. 200.000
- Anzahl an Hochschulen: Ca. 160
- Anzahl an Studiengängen: Ca. 300
- Gehalt nach Bachelorstudium: Ca. 35.000€ – 50.000€
- Gehalt nach Masterstudium: 43.000€ – 55.000€
- Spannweite Numerus Claus ca.: 1,3 – NC-frei
Ähnliche Studiengänge und besondere Formen
- Medizintechnik
- Biologie
- Micro- und Nanobiologie
- Neurowissenschaften
- Pharmazie
- Molekulare Medizin
- Biochemie
- Biophysik
- Pflegewissenschaften
Hochschulen und NC-Werte für Medizin
Studiengang | Numerus Clausus | Daten von | Universität |
---|---|---|---|
Biomedizin (Bachelor) | 1.1 | WS 2015/16 | Julius-Maximilians-Universität Würzburg |
Biomedizinische Chemie (Bachelor) | 3 | SS 2016 | Johannes-Gutenberg-Universität Mainz |
Biomedizinische Technik (Bachelor) | 2.2 | WS 2015/16 | Universität Rostock |
Humanmedizin (Staatsexamen) | 1.3 | WS 2015/16 | Universität Hamburg |
Medizin (Staatsexamen) | NC-frei | WS 2015/16 | Universität Bonn |
Medizinische Biologie (Bachelor) | 1.8 | WS 2015/16 | Universität Duisburg |
Medizinische Biotechnologie (Bachelor) | 2 | WS 2015/16 | Universität Rostock |
Medizinische Physik (Bachelor) | 1.7 | WS 2015/16 | Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf |
Medizinphysik (Bachelor) | 2.8 | WS 2015/16 | Technische Universität Dortmund |
Medizintechnik (Bachelor) | 2.3 | WS 2015/16 | Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg |
Medizintechnik (Bachelor) | NC-frei | WS 2015/16 | Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg |
Medizintechnik (Bachelor) | 3 | WS 2015/16 | Universität Duisburg |
Molekulare Medizin (Bachelor) | 2.1 | WS 2015/16 | Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg |
Molekulare Medizin (Bachelor) | 1.7 | WS 2015/16 | Georg-August-Universität Göttingen |
Molekulare Medizin (Bachelor) | 1.5 | WS 2015/16 | Universität Regensburg |
Zahnmedizin (Staatsexamen) | alle Bewerber zugelassen | SS 2016 | Johannes-Gutenberg-Universität Mainz |
Zahnmedizin (Staatsexamen) | 2.8 | WS 2015/16 | Universität Bonn |
Zahnmedizin (Staatsexamen) | 2.5 | WS 2015/16 | Universität Hamburg |
Studieninhalte & Teilbereiche der Medizin
Das Studium zum Humanmediziner besteht, abhängig von der Hochschule und dem Bundesland, aus 12. Beziehungsweise 13. Semestern. Dabei ist das Studium in 3 Abschnitte gegliedert, wobei die Möglichkeit besteht, nach dem ersten Staatsexamen mit der Doktorarbeit zu beginnen, da im praktischen und letzten Teil des Studiums keine Zeit dafür vorgesehen ist.
Der erste Abschnitt
Im ersten Abschnitt wird im Fachtermini die Vorklinik genannt und dauert in der Regel 4. Semester. In diesen zwei Jahren des Studiums werden die theoretischen Grundlagen des Medizinstudiums, in der Hinsicht auf die ethischen, soziologischen aber auch fachlichen Aspekte, vermittelt. In dieser Phase müssen die Studierenden Vorlesungen und Seminare in den Fächern in den Naturwissenschaften Biologie, Chemie und Physik belegen aber sich auch mit der Biochemie, der Soziologie, der medizinischen Psychologie, der Physiologie und der Anatomie beschäftigen. Dazu kommen Praktika, in der Regel 2, die der Berufsfelderkundung dienen und dazu beitragen die Studierenden in die klinische Medizin ebenso wie die medizinische Terminologie einzuführen.
Obwohl auch währenden den Semestern Prüfungen absolviert werden müssen, ist die wichtigste Prüfung das Physikum, die das Ende des Vorklinikums bezeichnet. Nur mit einem bestandenen Physikum kann der Studierende sein Studium fortsetzen.
Der zweite Abschnitt
Der zweite Abschnitt, der auch als klinischer Teil des Studiums bezeichnet wird, dient dazu, dass die Studierenden vom 5. Semester bis zum 10. Semester ihre Ausbildung in der klinischen Medizin absolvieren. Dieser Teil des Studiums besteht sowohl aus Theorie als auch aus Praxis und dient dazu, das theoretisch erlernte auch praktisch zu vertiefen. Das Studium besteht aus klinischen Fächern, Querschnitts- und Wahlfächern. Durch diese Variation soll gewährleistet werden, dass sich jeder Studierende ein „ärztliches Grundwissen“ aneignen und sich dennoch durch die Wahlfächer besondere Disziplinen kennenlernt. Die Querschnittsfächer werden so bezeichnet, da sich keiner Fachdisziplin zuordnen lassen und in verschiedensten Disziplinen angewendet werden. In diesem Abschnitt müssen 2 Monate in einem Krankenhaus, 1 Monat in einer ambulanten Einrichtung und 1 Wunschmonat praktisch absolviert werden. Dieser Abschnitt des Studiums endet mit dem Hammerexamen.
Der dritte Abschnitt
In diesem Teil des Studiums endet mit der ärztlichen Prüfung im mündlichen/praktischen Teil, die nach einem praktischen Jahr abgelegt wird. Im praktischen Jahr wird die reale Praxis kennengelernt und der Umgang mit dem Patienten steht im Mittelpunkt der Ausbildung. In dieser Zeit begleitet der Studierende einen Chefarzt und lernt so den Umgang mit dem Patienten und kann seine theoretischen Fähigkeiten, im geschützten Rahmen, in die Praxis übertragen. Wenn die ärztliche Prüfung bestanden wurde, dann wird dem Studierenden die Approbation erteilt und er darf nun als Arzt arbeiten.
Anforderungen
Ein wichtiger Aspekt, sowohl im Beruf als auch im Studium, stellt die persönliche Belastungsgrenze dar. Denn sowohl das Studium als auch der Beruf selbst ist sehr stressbelastet und auch der Umgang mit Patienten und Diagnosen ist auch emotional sowie psychisch anspruchsvoll. Zudem fordert der Umgang mit dem Patienten ein hohes Verantwortungsbewusstsein und auch Einfühlungsvermögen.
Es ist darüber hinaus sinnvoll, gute naturwissenschaftliche Grundlagenkenntnisse mitzubringen, da dadurch der Einstieg in die Studieninhalte vereinfacht wird. Gute Kenntnisse der englischen Sprache sind wichtiger als ein Latinum, da im Vorklinikum ein Terminologiemodul verpflichtend ist, aber im Alltag eines Arztes Englisch sehr hilfreich ist. Auf jeden Fall sollten Studierende der Medizin selbstständig und diszipliniert arbeiten können, um das Pensum zu bewältigen.
Aufnahmevoraussetzungen
Obwohl die NC-Anforderungen für den Studiengang der Medizin von Semester zu Semester schwanken, muss ein Abitur mit gutem 1er-Schnitt vorliegen, um eine Chance auf einen Studienplatz zu erhalten. Einzelne Hochschulen setzen zudem den Medizinertest oder auch ein persönliches Gespräch für die Aufnahme voraus.
Einfacher kann es sein ein Studium in Ungarn oder anderen vor allem osteuropäischen Ländern zu beginnen. Ebenso gibt es spezielle Vorbereitungskurse(Vorsemester) die einen auf den Ham Nat vorbereiten. Die Kosten liegen hierfür jedoch im vierstelligen Bereich.
Berufsaussichten & Perspektive
Eine Facharzt Weiterbildung wird von den meisten Absolventen nach dem Abschluss des Studiums angestrebt. Diese wird in einem Krankenhaus durchgeführt und in dieser Zeit wird der Absolvent als Assistenzarzt beschäftigt. Danach kann eine eigene Praxis gegründet, als Facharzt im Klinikum gearbeitet oder man als Betriebsarzt beschäftigt werden.
Wenn keine Facharzt Weiterbildung angestrebt wird, so kann in der medizinischen Forschung, als Fachjournalist oder auch beim Gesundheitsamt gearbeitet werden. Egal, für welche Perspektive sich entschieden wird, eine Anstellung und ein attraktives Gehalt sind nach einem erfolgreichen Studium der Medizin sicher und das bei der Möglichkeit, international tätig zu sein.
Vor- und Nachteile des Studiums der Medizin
Vorteile
- Vielseitiger Beruf und Studium
- Spezialisierung durch Facharzt Weiterbildung
- Praxisnahes Studium
- Viele Möglichkeiten national sowie international
- Attraktives Gehalt
- Möglichkeit auch außerhalb von Klinik und Praxis zu arbeiten
Nachteile
- Hohe Belastung im Studium und Beruf
- Hohe Durchfallquote
- Hoher Lern- und Zeitaufwand
- Lange Ausbildungsdauer (6-7Jahre Studium plus Facharzt Weiterbildung)