Studiengang Rechtswissenschaften
Das Studium der Rechtswissenschaften, welches eher als Jura Studium bekannt ist, ist so beliebt, dass jedes Jahr etwa 10.000 neue Absolventen ihren Abschluss erzielen. Das ist auch nicht ungewöhnlich, denn das Studium bietet eine gute berufliche Perspektive und durch vielfältige Möglichkeiten der Spezialisierungen kann das Studium auf die individuellen Vorstellungen des Studierenden abgestimmt werden. Dadurch, dass es viele Optionen gibt, um Familie und den Beruf zu vereinbaren, ist dieser Studiengang auch bei Abiturientinnen sehr beliebt.
Perspektive & Entwicklung
Das Studium der Rechtswissenschaften ist ein sehr beliebtes und renommiertes Studium, das sicherlich auch dem Prestige des Berufes geschuldet ist. Aber auch die vielfältigen Möglichkeiten, um nach einem erfolgreichen Studium tätig zu werden, sorgen dafür, dass dieses Studium so attraktiv ist. Denn größere Unternehmen aber auch Behörden und Städte beschäftigen Juristen. Somit besteht die Möglichkeit nachdem Abschluss in einem Beamtenverhältnis, beispielsweise als Richter oder Staatsanwalt zu arbeiten aber sich auch mit einer eigenen Kanzlei selbstständig zu machen. Je nachdem welche Spezialisierung angestrebt wird, gibt es auch vielfältige Möglichkeiten, um im Ausland tätig zu werden und somit den eigenen Horizont zu erweitern. Durch vielfältige Möglichkeiten sich nach dem Studium beruflich zu orientieren gibt es ein breites Spektrum an Perspektiven und auch Einstiegsgehältern.
Dennoch bleibt zu beachten, dass die Stellen als Richter oder auch als Staatsanwalt sehr beliebt sind und somit nur den besten Studierenden, nach einigen Jahren der Berufserfahrung, offenstehen. Auch hängt der perspektivische Umgang, nach dem Studium, nicht nur von den erlernten Fähigkeiten und der gewählten Spezialisierung ab, sondern oftmals auch von den sprachlichen Kenntnissen. Beispielsweise bevorzugen große Unternehmen Juristen, die sehr gute Kenntnisse der englischen Sprache mitbringen oder auch spezifische Wirtschaftssprachen beherrschen.
Grade durch die fortschreitende Digitalisierung und den Siegeszug des Internets gibt es einen neuen Markt, der viele Perspektiven für angehende Juristen bietet. Und das sowohl in selbstständiger Tätigkeit, sondern auch in großen Unternehmen, die Ihre Produkte über das Netz vertreiben oder ihre Produkte geschützt wissen möchten. Besonders in dieser Branche werden gut ausgebildete Juristen gesucht. Aber auch die anderen juristischen Bereiche werden qualifizierte Juristen gesucht.
Dabei gibt es auch immer mehr Unternehmen, die Abiturienten die Möglichkeit eines dualen Studiums anbieten, wodurch das Studium leichter finanziert werden und Praxiserfahrung gesammelt werden kann. Viele Unternehmen suchen gut ausgebildete Maschinenbauingenieure und dennoch lassen sich die Perspektiven durch die Spezialisierung durch Wahlmodule sowie entsprechende Praktika noch verbessern.
Zahlen und Fakten
- Studierende in Deutschland: Ca. 200.000
- Anzahl an Hochschulen: Ca. 160
- Anzahl an Studiengängen: Ca. 300
- Gehalt nach Bachelorstudium: Ca. 35.000€ – 50.000€
- Gehalt nach Masterstudium: 43.000€ – 55.000€
- Spannweite Numerus Claus ca.: 1,3 – NC-frei
Ähnliche Studiengänge und besondere Formen
- Europäisches Recht
- Business Law
- Wirtschaftsrecht
- Kriminologie
- Informationsrecht
Hochschulen und NC-Werte für Rechtswissenschaften, Jura
Studiengang | Numerus Clausus | Daten von | Universität |
---|---|---|---|
Deutsches und Französisches Recht (Bachelor) | 2.9 | SS 2016 | Johannes-Gutenberg-Universität Mainz |
Jura (Staatsexamen) | alle Bewerber zugelassen | WS 2015/16 | Universität des Saarlandes |
Öffentliches Recht (Bachelor) | 2.2 | SS 2016 | Johannes-Gutenberg-Universität Mainz |
Politik und Recht (Bachelor) | 1 | WS 2015/16 | Westfälische Wilhelms-Universität Münster |
Rechtswissenschaft (Bachelor) | alle Bewerber zugelassen | WS 2015/16 | Universität Bonn |
Rechtswissenschaft (deutsch/italienisch) (Bachelor) | 1.3 | WS 2015/16 | Universität zu Köln |
Rechtswissenschaft (deutsch/türkisch) (Bachelor) | 1.1 | WS 2015/16 | Universität zu Köln |
Rechtswissenschaft (Staatsexamen) | 2.1 | WS 2015/16 | Albert-Ludwigs-Universität Freiburg |
Rechtswissenschaft (Staatsexamen) | 1.5 | WS 2015/16 | Freie Universität Berlin |
Rechtswissenschaft (Staatsexamen) | NC-frei | WS 2015/16 | Friedrich-Schiller-Universität Jena |
Rechtswissenschaft (Staatsexamen) | NC-frei | WS 2015/16 | Goethe Universität Frankfurt am Main |
Rechtswissenschaft (Staatsexamen) | 1.3 | WS 2015/16 | Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf |
Rechtswissenschaft (Staatsexamen) | alle Bewerber zugelassen | WS 2015/16 | Humboldt-Universität zu Berlin |
Rechtswissenschaft (Staatsexamen) | 2.9 | SS 2016 | Johannes-Gutenberg-Universität Mainz |
Rechtswissenschaft (Staatsexamen) | alle Bewerber zugelassen | WS 2015/16 | Universität Bielefeld |
Rechtswissenschaft (Staatsexamen) | alle Bewerber zugelassen | SS 2015 | Universität Bochum |
Rechtswissenschaft (Staatsexamen) | 2.6 | WS 2015/16 | Universität Bonn |
Rechtswissenschaft (Staatsexamen) | 2.8 | WS 2015/16 | Universität Hamburg |
Rechtswissenschaft (Staatsexamen) | 3 | WS 2015/16 | Universität Leipzig |
Rechtswissenschaft (Staatsexamen) | 3 | WS 2015/16 | Universität Osnabrück |
Rechtswissenschaft (Staatsexamen) | 1.6 | WS 2015/16 | Westfälische Wilhelms-Universität Münster |
Rechtswissenschaften (Erste Juristische Prüfung) | 2.1 | WS 2015/16 | Ludwig-Maximilians-Universität München |
Rechtswissenschaften (Staatsexamen) | 3.3 | WS 2015/16 | Justus-Liebig-Universität Gießen |
Rechtswissenschaften (Staatsexamen) | 3.2 | WS 2015/16 | Universität Augsburg |
Rechtswissenschaften Nebenfach (Bachelor) | 2.6 | WS 2015/16 | Ludwig-Maximilians-Universität München |
Rechtswissenschart (Staatsexamen) | alle Bewerber zugelassen | WS 2015/16 | Universität zu Köln |
Wirtschaft und Recht (Bachelor) | 2.7 | WS 2015/16 | Universität des Saarlandes |
Wirtschaft und Recht (Bachelor) | 1.7 | WS 2015/16 | Westfälische Wilhelms-Universität Münster |
Studieninhalte & Teilbereiche der Rechtswissenschaften
Grundlagen
Das Grundstudium der Rechtswissenschaften legt die Grundlage für das spätere Hauptstudium und somit für das Ablegen des Staatsexamens oder des Bachelors beziehungsweisen Master of Laws. Jedoch sollte bedacht werden, dass man mit einem Bachelor beziehungsweise Master nicht in der Lage ist, als Anwalt oder Richter zu arbeiten, da dafür das Staatsexamen verpflichtend ist.
Das Grundstudium umfasst 3 Semester, wenn die Regelstudienzeit von 9 Semestern vorausgesetzt wird. In dieser Zeit werden die Grundlagen des Rechts vermittelt und dabei die Anwendungen des geltenden Rechts in philosophischer, soziologischer sowie entwicklungsgeschichtlicher Hinsicht vermittelt. Dadurch soll der Studierende einen Überblick über das Feld der Rechtswissenschaften erlangen und sich mit den Grundsätzen vertraut machen.
Die Grundlagenfächer, die im Grundstudium, sowohl in der Form von Vorlesungen, Übungen und Seminaren bewältigt werden müssen, gehören die Rechtsgeschichte, die Rechtssoziologie, die Rechtsphilosophie und die Methodenlehren. Diese Grundlagen müssen beherrscht werden, damit im Hauptstudium die konkreten rechtlichen Bestimmungen in spezifischen Feldern studiert werden können.
Einige Universitäten bieten das Studium der Rechtswissenschaften nur in Kombination mit einem untergeordneten Zweitfach, wie beispielsweise Management oder Sozialwissenschaften an.
Hauptstudium
Das Hauptstudium dient dazu, dass der Studierende sein Grundlagenwissen in konkreten Fällen anwenden lernt und in Praktika die Praxis kennenzulernen. Zu Bereichen des Hauptstudiums gehören das Handelsrecht, das Arbeitsrecht, das Erbrecht, das Familienrecht, Verwaltungsrecht, Europarecht und auch das Strafrecht im Hinblick auf die verschiedenen Delikte. Alle diese Bereiche muss ein Studierender der Rechtswissenschaften kennenlernen und dazu Vorlesungen, Übungen und Seminare absolvieren. In den höheren Semestern des Staatsexamens beziehungsweise im Master wird dann die Spezialisierung auf einen bestimmten Fachbereich vorgenommen und sich dadurch tiefgründiges Wissen in diesem Bereich angeeignet. Im Falle des Staatsexamens folgen zum Ende der Regelstudienzeit, also dem 7. Und 8. Semester, Repetitorien, die den Studierenden auf die staatliche Examensprüfung im 9. Semester befindet. Dabei besteht das Examen aus einer universitären Prüfung im gewählten Schwerpunktbereich und einer staatlichen Prüfung in einem Pflichtfach, die vor dem Oberlandesgericht abgelegt werden muss. Diese Examensprüfung wird im Bachelor- beziehungsweise Masterstudiengang durch eine universitäre Abschlussarbeit ersetzt.
Fachbereiche
- Wirtschaftsrecht
- Unternehmensrecht
- Steuerrecht
- Familienrecht
- Rechtslinguistik
- Europäisches Recht
- Familienrecht
- Sozialrecht
- Kriminologie
- Arbeitsrecht
- Erbrecht
- Strafrecht
- Internationales Strafrecht
Anforderungen
Das Studium der Rechtswissenschaften ist ein anspruchsvoller Studiengang, der sehr Arbeits- sowie Zeitintensiv ist. Aufgrund dessen sollte jedem potenziellen Studierenden bewusst sein, dass das Studieren in der Kombination mit einem Nebenjob oftmals dazu führt, dass die Regelstudienzeit nicht bewältigt werden kann. Zudem sollte die sprachliche Ebene, sowohl in Wort als auch in Schrift, hervorragend ausgeprägt sein beziehungsweise Defizite während des Studiums beseitigt werden, um erfolgreich in einer juristischen Anstellung arbeiten zu können.
Darüber hinaus sollte über ein hohes Maß an Selbstdisziplin verfügt werden, da ein konzentriertes sowie zielgerichtetes Studieren notwendig ist, um die Masse des Stoffes zu bewältigen. Denn das anzueignende Fachwissen ist sehr anspruchsvoll und benötigt auch Lernaufwand in Eigeninitiative, um den Grundlagen gerecht zu werden.
Aufnahmevoraussetzungen
Dadurch, dass das Studium sehr beliebt ist, legen viele Universitäten einen hohen NC an, besonders dann, wenn ein Staatsexamen erzielt werden soll. In diesem Fall sollte ein Abitur mit 1er-Schnitt vorhanden sein, um einen solchen Studiengang zu erreichen.
Jedoch variiert der NC auch abhängig von der Hochschule, wobei auffällig ist, dass besonders begehrte Hochschulen die Auswahl über einen hohen NC ebenso, wie über Eignungstests steuern. Aber auch private Hochschulen haben den Eignungsfeststellungstest für sich entdeckt. Die Anforderungen für einen Bachelorstudiengang in diesem Bereich liegen niedriger als die für einen Studiengang auf das Staatsexamen.
Berufsaussichten & Perspektive
Die Möglichkeit als Staatsanwalt oder Richter zu arbeiten ist nur den besten Studenten vorbehalten, während die Absolventen des Staatsexamens, die nicht den geforderten Abschluss erzielen konnten, auch als Anwalt oder Notar arbeiten können und das Europa weit. Sollte eine Tätigkeit in den USA angestrebt werden, muss das BAR Examen abgelegt werden, um dort arbeiten zu können.
Wenn ein Bachelor- beziehungsweise Masterabschluss vorliegt, kann als Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Rechtsberater, Rechtsprüfer, Verwaltungsbeamter oder auch Vorstandssekretär gearbeitet werden. Dadurch bieten sich mit beiden Arten des Studiums eine Vielzahl von Möglichkeiten national als auch international tätig zu werden, sodass dieses Studium einen sehr sicheren Arbeitsplatz verspricht.
Vor- und Nachteile des Studiums der Rechtswissenschaften
Vorteile
- Hohes Einstiegsgehalt, besonders bei Spitzenabschlüssen
- Vielfältiges Berufsfeld
- Hohes Prestige
- Vielseitige Spezialisierung
- Möglichkeit auch international zu arbeiten
Nachteile
- Hoher Lern- und Zeitaufwand
- Keine längeren Praxisphasen, beispielsweise Auslandssemester, vorgesehen
- Hohe Durchfallquote
- Hoher Kostenaufwand, ggf. Auslandssemester, Repetitorien, Materialien